Vollmars kleine Duftschule – Alles, was Sie rund um’s Thema „Düfte“ wissen sollten

Düfte gibt es in zahlreichen Ausführungen. Parfumkreationen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Qualitäten und Zusammensetzungen enorm. Oft fragt man sich, welches Parfum das richtige ist.
Wie entstand überhaupt das heutige Parfum? Woran erkennt man ein hochwertiges Parfum? Wo trägt man es am besten auf, damit es lange hält? Wann verwendet man welchen Duft? Und wie lange ist ein Parfum überhaupt haltbar? Vollmars kleine Duftschule gibt Antworten auf diese und viele weitere Fragen, verbunden mit wertvollen Tipps.


Bereits die alten Hochkulturen verwendeten Duftmischungen

Ein ägyptisches Sprichwort sagt: „Ein Tag ohne Dufterlebnisse ist ein verlorener Tag“. Die alten Ägypter wollten gut riechen und so wurden Duftmischungen von Priestern hergestellt, beispielsweise eine Mischung aus Zimtrinde, Myrrhe, Rosenblättern, Weihrauch und Sandelholz, deren Düfte über Öle aufgenommen und gemischt wurden. Im alten Indien wusste man ebenfalls den wohl duftenden Körper zu schätzen. Hier wurden mit Düften versetzte Cremes verwendet und parfümiertes Wachs auf die Lippen gestrichen.
Vor fast 450 Jahren eröffnete dann ein Apotheker und Alchimist namens Francesco Tombarelli in Grasse ein Labor zur Herstellung von Düften. Somit wurde Grasse zum Mittelpunkt der Parfumindustrie in Europa. Lemery teilte im Jahre 1709 die Düfte ein in königliches Parfum zum Entzücken der Sinne und als Zeichen materiellen Wohlstands und Parfum für den einfachen Bürger, welches die Luft desinfizieren sollte. Außerdem kam es als wichtiges Mittel zum Kampf gegen die Pest zum Einsatz.
Bei der täglichen Pflege wurde früher kein Wasser benutzt, vielmehr kamen Duftwässerchen jedweder Couleur in großen Mengen zum Einsatz. Daher stammt auch die Bezeichnung „Eau de Toilette.“


Die Duftkomposition macht‘s

Durch stetige Innovationen, vielfältige Entdeckungen und kontinuierliche Weiterentwicklungen erschaffen heute Parfümeure auf der ganzen Welt die unterschiedlichsten, zauberhaftesten Kreationen und verewigen mit ihnen charakteristische Düfte auf dem Markt.
Im Gegensatz zu der Zeit vor vielen hundert Jahren setzt sich ein Parfum inzwischen aus 150 bis 200 Bestandteilen zusammen, unterteilt in verschiedene Duftnoten.
Basis eines jeden Parfums ist die sogenannte Duftpyramide, welche den Aufbau des Duftes veranschaulicht. Sie besteht aus der Kopf-, Herz- und Basisnote. Dabei haben diese drei Duftnoten einen unterschiedlichen Flüchtigkeitsgrad, das heißt, ihre Intensität und somit ihre Wahrnehmung hält unterschiedlich lange an. Bedeutend ist die harmonische Abstimmung dieser drei Duftphasen aufeinander. Genau dieses elegante Zusammenspiel von beruhigenden, belebenden und anziehenden Duftnoten kürt ein gutes Parfum und entscheidet darüber hinaus, ob uns ein Duft gefällt oder nicht.


Die Kopfnote – entscheidend für die Entscheidung

Die Kopfnote, die sofort nach dem Aufsprühen wahrgenommen wird, entscheidet darüber, ob uns ein Duft gefällt oder nicht. Sie ist eine intensive und frische Note, meist mit belebenden spritzigen Nuancen aus Bergamotte, Zitrusfrüchten, Gräsern, Minze oder Zimt besteht und verflüchtigt sich am schnellsten.


Die Herznote – harmonisierend und wärmend

Ist die Kopfnote verflogen, kommt die Herznote als wesenhafter Charakter und wie der Name schon sagt, als Herz eines Duftes, zum Vorschein. Oft zeichnet sie sich aus durch ein blumiges Bouquet aus Rose, Iris, Honig, milden Gewürzen, Jasmin oder Anis. Harmonisch und warm kommt sie erst nach einigen Stunden richtig zur Geltung und hält länger als die Kopfnote.


Die Basisnote – das stabile Fundament

Die Basisnote ist der Grundstein, das Fundament eines Duftes. Sie wird als letztes wahrgenommen, rundet den Duft ab und kann bis zu einer Woche auf der Haut haften bleiben. Oft sind die Nuancen tiefgründig und sinnlich, es werden meist schwere Duftstoffe verwendet, die ihr Aroma erst nach einiger Zeit entfalten. Dazu gehören Weihrauch, Hölzer, Moschus, Patchuli und Vanille.

Die drei Duftphasen gehen langsam, fast unmerklich ineinander über. Dieser Prozess kann mehrere Stunden dauern.


Was ein gutes Parfum wirklich ausmacht

Wesentlich bei der Kreation eines guten Parfums ist, das in Kopf- Herz- und Basisnote Stoffe enthalten sind, die für den gleichen Geruch sorgen. Raffinierte, gekonnt aufeinander abgestimmte Kompositionen lassen uns einen Duft als angenehm empfinden. So stellen die Kompositeure sicher, dass auch nach mehreren Stunden die Haut noch den gleichen Duft trägt wie zu Beginn des Aufsprühens. Durch diese harmonisch aufeinander abgestimmten Duftstoffe und einem kontinuierlichen Duftablauf zeichnet sich ein hochwertiges Parfum aus. Billigprodukte hingegen riechen im ersten Moment konzentriert. Allerdings verfliegt der Duft sehr schnell und verändert sich zudem, sodass vom ursprünglichen Duft der Kopfnote oft nichts mehr übrig bleibt.

Parfums bestehen zum Großteil, ca. 80%, aus Alkohol und destilliertem Wasser. Darin sind verschiedene Duftstoffe gelöst. Ob ein Parfum exklusiv oder weniger hochwertig ist, darüber entscheidet die Qualität der Ingredienzien. Die Beschaffung natürlicher Inhaltsstoffe wie beispielsweise Hölzer, Blüten, Beeren, Blätter und Wurzeln ist kostenintensiver als synthetisch hergestellte Duftstoffe. Und das wirkt sich natürlich auf den Preis aus. Zwar sind chemisch hergestellte Verbindungen günstiger, sie bergen aber mitunter auch gesundheitliche Risiken in sich. So können allergische Reaktionen auftreten. Folgende Inhaltsstoffe haben in hochwertigen Parfums nichts zu suchen: Aldehyd, Aluminium, Cinnamal, Coumarin, Eichenmoos, Isoeugenol, künstlich hergestelltes Cashmeran, Lilial, Lyral, Nitro- und polyzyklischer Moschus-Verbindungen

Entscheidend für die Qualität eines Parfums und einen langanhaltenden Duft sind also die Inhaltsstoffe. Mit dem Kauf bei einem seriösen Fachhändler ist man stets gut beraten. In einer Parfümerie genießt man nicht nur einen exzellenten Beratungsservice und Hilfe bei der Auswahl des passenden Duftes, von ungewöhnlichen Kreationen und individuellen Noten. Das geschulte Fachpersonal kennt sich bestens aus im Dschungel der Inhaltsstoffe und weiß worauf es bei einem guten Parfum ankommt.


Von Extrait Parfum bis EdC

Beim Kauf eines Duftes hat man verschiedene Auswahlmöglichkeiten, die sich hinsichtlich der Konzentration des Duftes und somit auch preislich unterscheiden. 


Extrait Parfum

Am hochwertigsten und duftreinsten sind Parfumvariationen, die mit „Extrait Parfum“ deklariert sind. Sie haben einen sehr hohen Duftölanteil von 15 bis 30 Prozent. Darüber hinaus gibt es sogenannte Intenseprodukte, welche sogar über bis zu 40 Prozent Duftölanteil verfügen. Diese Parfums haben einen extrem lang anhaltenden Duft, sind sehr intensiv und man sollte sie sparsam einmal täglich auftragen.


Eau de Parfum (EdP)

Auch das Eau de Parfum hat einen hohen Anteil an Duftkonzentrat. Er beträgt in der Regel 10 bis 14 Prozent, Intense-Variationen sind mit bis zu 20 Prozent erhältlich. Die Flüchtigkeit ist wesentlich geringer als bei den anderen Varianten, so kann das Eau de Parfum noch nach Tagen zu riechen sein. Durch die hohe Konzentration kann man auch das Eau de Parfum sparsam verwenden. Ein einmaliger Auftrag von circa zwei Sprühstößen reicht pro Tag.


Eau de Toilette (EdT)

Ein Eau de Toilette ist mit geringerem Duftanteil ausgestattet, also eine leichte Form eines Parfums. Der Anteil des Duftkonzentrats liegt bei sechs bis neun Prozent. Es eignet sich sehr gut für sommerliche Tage, wenn man nur etwas Leichtes auftragen möchte, da es flüchtiger ist als ein Eau de Parfum und nicht aufdringlich. Aufgrund dieser Flüchtigkeit kann es mehrmals am Tag benutzt werden. Diese leichte Variante ist preisgünstiger als ein Eau de Parfum.


Eau de Cologne (EDC)

Dies ist leichteste Form der Parfums mit dem Duftstoffanteil von drei bis fünf Prozent. Ursprünglich wurde das Eau de Cologne als Erfrischungswasser kreiert. Das Duftwasser ist höchst leicht und flüchtig und kann über den Tag verteilt öfter aufgesprüht werden.


Worauf es beim Auftragen eines Duftes ankommt

Um seine Duftnote vollends zu entfalten, benötigt Parfum Hautkontakt. Am besten riecht es, wenn die Haut warm ist. Daher sollte man es auf die Stellen des Körpers auftragen, an denen das Blut am meisten zirkuliert, an denen der Pulsschlag zu spüren ist. So können sich die Duftmoleküle am besten entfalten und durch die Körperwärme entwickeln. Zu diesen pulsierenden, warmen Stellen gehören das Handgelenk, die Stellen hinter den Ohrläppchen, die Schläfe, das Kinn sowie das Dekolleté. Manche benutzen es sogar im Nacken, in den Kniekehlen oder auf der Hüfte. 

Expertentipps:

Haare sind gute Duftträger, da sie den Duft länger binden und ihn so nach und nach abgeben.
Länger gespeichert werden die Duftmoleküle, wenn man sich direkt nach dem Duschen einsprüht,              denn durch die Restfeuchtigkeit auf der Haut können die Duftmoleküle länger gespeichert werden.
Wer zu trockener Haut neigt, sollte sich vor dem Einsprühen mit seinem Lieblingsduft mit einer     
        geruchsneutralen Bodylotion eincremen, denn je trockener die Haut ist, desto weniger riecht das
        Parfum. Das ist ein Grund, warum ein Parfum an verschiedenen Menschen unterschiedlich riecht.
Duftmoleküle fliegen nach oben. Deswegen sollte man den Duft von unten nach oben aufsprühen.
Nur Kleidung aus natürlichen Materialien eignet sich, um mit Parfum benetzt zu werden. Auf
        synthetischer Kleidung können sich die Duftmoleküle meist nicht richtig entfalten.


Nischendüfte – besondere Kreationen mit dem gewissen Etwas

Es gibt sie seit Jahrhunderten. In der Vergangenheit hatten alle Könige, Königinnen, Prinzen, Prinzessinnen eigene Parfümeure, die nur für sie einzigartige Düfte kreierten. Auch heute gibt es sie noch, die Nischenparfums mit ihren exklusiven Inhaltsstoffen. Hergestellt werden sie in kleinen Produktionen. Dahinter spürt man die meisterhafte und außergewöhnliche Leidenschaft der Parfumeure, die frei in ihrem Schaffen sind und ihre Kreativität voll entfalten können. Es handelt sich um komplexe Düfte, die eine Geschichte erzählen und mit einem exzeptionellen Luxus verbunden sind. Nischenparfüms verleihen das Gefühl, das sie für einen selbst speziell hergestellt worden sind. Sie wirken stets verführerisch, intensiv und individuell. Zurückzuführen ist dies auf die enthaltenen kostbaren und oft unerwarteten Ingredienzien. Der komplizierte Herstellungsprozess hat als Ergebnis einen luxuriösen, teuren und qualitativ extrem hochwertigen Duft fern ab des Mainstreams. Daher werden sie auch nur in kleineren Stückzahlen produziert und sind nur in ausgewählten Parfümerien, die den Exklusivvertrieb übernommen haben, erhältlich. Auffallend ist, dass die Flacons eher schlicht gehalten sind. Ein Nischenduft legt eben mehr Wert auf den Inhalt, nicht auf das Äußere.


Welcher Duft zu welchem Anlass?

Wichtig ist zunächst, dass man sich mit dem aufgelegten Duft wohlfühlt und dass er zur eigenen Persönlichkeit passt. Wer jetzt denkt, dass man immer denselben Duft benutzen muss, hat jedoch weit gefehlt. Es gibt zahlreiche Parfums, mit denen sich Frau oder Mann wohlig einhüllen können. Genauso, wie man sich für ein dem Anlass angemessenes Outfit entscheidet, kann man ein dazu passendes Parfum auswählen. Aber oft ist guter Rat trotzdem teuer. Hier ein paar grobe Richtlinien:
Das reine Parfum ist wie die Unterwäsche. Es ist sehr intensiv, aber nicht laut. Ein Eau de Parfum ist wie das Kleid oder der Anzug. Man nimmt es wahr, aber es ist nicht aufdringlich. Das Eau de Toilette ist wie ein Mantel. Bevor man den Raum betritt, hat man den Duft bereits wahrgenommen. Das einzig richtige Parfum für einen speziellen Anlass gibt es nicht. Es gibt schwere Düfte für Abendveranstaltungen, Dates oder die Wintermonate sowie leichte, frische Variationen für den Joballtag, den Sommer und zum Sport. Am Ende muss man den Duft genießen können und ihn für sich selbst als angenehm empfinden.


Wie lange ist ein Parfum haltbar?

Wer glaubt, dass Parfums über eine unbegrenzte Haltbarkeit verfügen, der irrt. Zwar kann sich im Flakon kein Schimmel ansetzen, auch das Vermehren von Bakterien ist ausgeschlossen, aber ein Parfum kann kippen. Dies geschieht, wenn die enthaltenen Parfumöle ranzig werden. Dann oxidieren sie unter Einwirkung von Sauerstoff. Dieser zugegebenermaßen recht langsame Vorgang kann allerdings Jahre dauern. Da Licht und Wärme diesen Prozess beschleunigen, ist es ratsam die edlen Fläschchen dunkel und kühl aufzubewahren.




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