Betritt man eine Parfümerie, ist man sofort umfangen von herrlichen Düften. Schlagartig fühlt man sich irgendwie „sauber“ und emotional berührt, ruhig. In großen Einkaufszentren riecht man bereits von Weitem, dass man sich einer Parfümerie nähert und fühlt sich magisch von diesem Geruch angezogen. Man bekommt sofort Lust hineinzugehen, zu stöbern und sich einen neuen Duft zuzulegen. Aber wie den richtigen auswählen und sich in den zahlreichen Ausführungen der Parfumkreationen zurechtfinden? Hierbei ist das geschulte und kompetente Fachpersonal eine große Hilfe, kennen sie sich als ausgebildete Parfümeure und Fachverkäufer sehr gut mit dem Genre aus.

Weltweit erschaffen Parfümeure immer wieder zauberhafte und einzigartige Dufterlebnisse, die sich in verschiedene Duftnoten unterteilen. Auf Basis der sogenannten Duftpyramide entstehen so drei harmonisch aufeinander abgestimmte Duftphasen mit einem eleganten Zusammenspiel von sanften, anregenden, erfrischenden und verführerischen Duftnoten. Diese Komposition ist entscheidend dafür, ob uns ein Parfum gefällt oder nicht.

Die intensive und frische Kopfnote eines Duftes mit spritzigen Nuancen aus Bergamotte, Zitrusfrüchten, Gräsern, Minze oder Zimt riechen wir beim Aufsprühen zuerst. Sie verflüchtigt sich am schnellsten um der Herznote, dem eigentlichen Charakter des Duftes, Platz zu machen. Die Herznote ist oft geprägt von einem blumigen Bouquet aus Rose, Iris, Honig, milden Gewürzen, Jasmin oder Anis. Wenn sie verflogen ist, kommt die Basisnote hervor, die als letztes wahrgenommen wird. Ihre Nuancen sind meist tiefgründig und sinnlich und für sie werden oft schwere Duftstoffe, wie Weihrauch, Hölzer, Moschus, Patchuli und Vanille verwendet, die ihr Aroma erst nach einiger Zeit entfalten. Die raffiniert aufeinander abgestimmten Inhaltsstoffe lassen uns einen Duft als angenehm empfinden. Ein hochwertiges Parfum zeichnet sich durch einen kontinuierlichen Duftablauf innerhalb der Kopf-, Herz- und Basisnote aus. Mit ihm riechen Sie über viele Stunden einfach nur gut. Dagegen verändert sich der Duft von Billigprodukten sehr schnell. Von der zuerst als gut riechend wahrgenommenen Kopfnote bleibt schnell nichts mehr übrig, der Duft verfliegt rasch und hält nicht lange an.

Letztlich entscheidet neben den harmonisch aufeinander abgestimmten Duftstoffen die Qualität der Ingredienzien darüber, ob ein Parfum, exklusiv, gut oder weniger hochwertig ist. Natürliche Inhaltstoffe wie Blätter, Blüten, Beeren, Hölzer und Wurzeln sind zwar teurer, aber letztlich zahlt sich deren Verwendung aus, denn die günstigen synthetisch hergestellten Verbindungen können beispielsweise allergische Reaktionen auslösen. Bevor man sich ohne fachmännischen Rat also einen neuen Duft zulegt, sollte man darauf achten, dass die nachstehend aufgeführten Inhaltsstoffe nicht enthalten sind: Aldehyd, Aluminium, Cinnamal, Coumarin, Eichenmoos, Isoeugenol, künstlich hergestelltes Cashmeran, Lilial, Lyral, Nitro- und polyzyklischer Moschus-Verbindungen.

Je höher der Duftölanteil eines Parfums ist, desto intensiver und langanhaltender riecht es. Hierbei unterscheidet man in Extrait Parfum, Eau de Parfum, Eau de Toilette und Eau de Cologne. 

Das Extrait Parfum ist mit einem Duftölanteil von 15 bis 30 Prozent am duftreinsten. Bei Intenseprodukten liegt er sogar bei bis zu 40 Prozent. Extrait Parfums sind extrem langanhaltend und es reicht, wenn Sie es einmal am Tag sparsam auftragen. Auf Grund der Hochwertigkeit und hohen Duftölkonzentration ist diese Art von Parfum sehr preisintensiv.

Ein Eau de Parfum ist ebenfalls mit einem 10 bis 14 prozentigen Anteil an Duftölen noch hoch konzentriert. Es hält lange und kann manchmal sogar noch nach Tagen zu riechen sein. Zwei Sprühstöße täglich reichen in der Anwendung aus, damit Sie gut duftend durch den Tag kommen.

Einen geringeren Duftanteil von sechs bis neun Prozent hat ein Eau de Toilette. Daher sind diese Düfte geeignet, wenn Sie nur etwas Leichtes auftragen möchten, zum Beispiel an Sommertagen. Sie können es mehrmals am Tag aufgetragen und es ist günstiger als ein Eau de Parfum.

Die leichteste Form der Parfums ist das Eau de Cologne. Es ist sehr flüchtig und kann über den Tag verteilt mehrfach aufgesprüht werden.

Der Kontakt mit der Haut als Duftstoffträger ist für das Parfum, egal ob als Extrait Parfum oder Eau de Cologne, am wichtigsten. Besonders an den warmen Stellen des Körpers, an denen das Blut am meisten zirkuliert und der Pulsschlag zu spüren ist, entfaltet sich sein Duft am besten. Zu diesen Stellen zählen das Handgelenk, die Stellen hinter den Ohrläppchen, die Schläfe, das Kinn sowie das Dekolleté. Manche benutzen es sogar im Nacken, in den Kniekehlen oder auf der Hüfte.

Damit Sie lange und gut nach ihrem Lieblingsparfum riechen, haben wir ein paar nützliche Tipps für Sie:

• Sprühen Sie das Parfum auch auf Ihre Haare. Sie sind hervorragende Duftträger und binden den Duft, 

        um ihn peu à peu wieder abzugeben.

• Sprühen Sie sich direkt nach dem Duschen ein. Durch die Restfeuchte auf der Haut werden die

        Duftmoleküle länger gespeichert.

• Je trockener die Haut ist, desto weniger intensiv riecht das Parfum. Daher ist es ratsam sich mit einer

        geruchsneutralen Bodylotion einzucremen, bevor man seinen Lieblingsduft verwendet, wenn man zu

        trockener Haut neigt.

• Sprühen Sie den Duft immer von unten nach oben, da die Duftmoleküle nach oben fliegen.

• Auf synthetischer Kleidung können sich Duftmoleküle nicht gut entfalten. Kleidung aus natürlichen

        Materialien eignet sich besser, um mit Parfum benetzt zu werden.

• Bewahren Sie den Flacon an einem dunklen und kühlen Ort auf.

        Dann kippt es nicht und hält sich über viele Jahre.

Und last but not least das allerwichtigste: Das einzig richtige Parfum für einen speziellen Anlass gibt es nicht. Natürlich sollten Sie im Joballtag etwas sparsamer mit der Dosierung umgehen, damit Sie nicht aufdringlich wirken und leichte, beschwingte Düfte passen besser in den Sommer und zum Sport, wohingegen schwere Düfte eher für Dates und Abendveranstaltungen geeignet sind. Aber Sie selbst entscheiden, ob Sie sich mit Ihrem Duft wohlfühlen oder nicht. Je höher der Wohlfühlfaktor, desto sicherer haben Sie die richtige Wahl getroffen.